Samstag den 10.August 2002:
Als ich im Oktober 1995 das erste Mal in Brebu Nou war, wusste ich nichts von der Existenz böhmischer
Einwanderer in dieser Gegend. Sicher, ich kannte viele Banater Schwaben, auch Sachsen aus
Siebenbürgen. Aber die Namen Weidenthal, Wolfsberg sagten mir absolut nichts.
- Treffpunkt auf dem Weidenthaler Friedhof gegen 17:00Uhr.
- Gemeinsame Andacht auf dem Friedhof, Ehrung und Gedenken der Toten.
- Vor dem Friedhof wird ein Lagerfeuer aus alten Dachholzbalken angezündet.
- Fackelzug vom Friedhof in Richtung Hintere Gasse.
- Einfindung an der Ecke Hintere Gasse und Wald-Hüter Gassl.
- Dort werden Lieder gesungen und Gedichte vorgetragen.
- von hier aus gemeinsamer Zug zur Kirche.
- am Soldatendenkmal Ehrung der verstorbenen Soldaten.
- danach Essen (böhm. Bratwurst mit Kartoffelsalat).
- mit anschließender Feier im Gemendehaus, Musik und Tanz.
Sonntag den 11.August 2002:
- Messe in der Kirche.
- Ansprachen von Franz Neumayer und Josef Irlweg.
- Essen im Gemeindehaus (böhm.Knödel, Schweinebraten, Krautsalat).
- Szenen aus den vergangenen Zeiten wurden in lustiger Weise vorgetragen.
- alte Lieder gesungen.
- bis in den nächsten Morgen wurden gesungen, getanzt, gefeiert.
Besonders erwähnenswert ist die sehr rege Beteiligung der Weidenthaler an diesem Fest.
An beiden Tagen war der Festsaal bis auf den letzten Platz belegt. Mit den über 500
Personen hatte wohl niemand wirklich gerechnet. Aber alle wurden verköstigt und deshalb
hier ein grosses Lob an die Organisatoren.
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Gedanken zu Weidenthal von Gerd Ballas
Wonach wir damals suchten, war nichts anderes als ein schönes Fleckchen Erde um ein paar Tage vom
stressigen Deutschland auszuruhen. Aber es kam ganz anders, denn ich war sofort von Weidenthal und
der Geschichte ihrer Gründer fasziniert. Deutsche Böhmen im Banater Bergland, darüber musste ich
mehr erfahren.
Außerdem gefiel mir das Dorf und sobald ich wieder in Deutschland zurück war, mußte ich oft an
dieses wunderschöne Dorf mit seiner traumhaften Gegend denken. So fuhren wir über die Silvesterfeiertage
1995-1996 wieder dorthin und verbrachten 5 Tage im Haus(Nr.22) eines Bekannten. Danach ließ uns der
Gedanke dort ein Haus zu kaufen nicht mehr los. So kauften wir im März 1996 das Haus mit der
Nummer 27, an der Ecke Untere Gasse - Waldhüter Gasse.
Seit dem ist für mich Weidenthal eine zweite Heimat geworden und wir verbringen so viel Zeit wie
nur möglich dort. Ich sammelte alle Informationen über die Banater Bergland Böhmen und ihre Dörfer.
Leider kannte ich nur das "verlassene" Dorf, da alle Weidenthaler schon Anfang der 90´ziger Jahren
ausgereist waren. Es wuchs ein starker Wunsch in mir, mehr über diese Menschen und ihr ehemaliges
Leben hier zu erfahren und zu verstehen.
Nun war die Möglichkeit gekommen, denn es sollte die 175 Jahrfeier in Weidenthal gefeiert werden.
Extra verschoben wir unseren Urlaub in den August, diese Gelegenheit wollte ich nicht verpassen.
Nun habe ich einen kleinen Einblick ins das frühere Leben der Weidenthaler bekommen. Nie hätte ich
mir vorstellen können, wie diese Menschen zusammenhalten, zusammenstehen und füreinander da sind.
Aber wohl das harte Leben dort oben in den Bergen hat diese Menschen so zusammen geschweißt. Ich
glaube nicht, dass es dies in Deutschland noch irgendwo anders gibt.
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