Ein Kurztripp zum Retezat, Straja (Muntii Vilcan) und ins Valea Lotrului im Oktober 2008
Seit Mitte September waren wir schon aus Deutschland zurück in Brebu Nou. Das Wetter war sehr schön, es war warm
und in den Bergen lag noch kein Schnee. So entschlossen wir uns zu einem Kurztripp. Es sollte mit dem Auto von
Herkulesbad- Baile Herculane durch das Cernatal, am Stausee vorbei, über Tirgu Jiu in Richtung Retezat gehen.
Danach wollten wir über Petrosani zum Valea Lotrului (Voineasa)fahren.
Die alten Gebäuden in Herkulesbad zeugen von einem früheren bekannten Heilbad, leider
verfallen viele Gebäude, es müssten dringend Investoren zum Erhalt gefunden werden. Weiter
gehts durchs Cernatal in Richtung Cerna Sat und des Stausees. Die Straße ist sehr schön
zu fahren, ab der Abzweigung ins Dorf Cerna wird es dann ziemlich holprig. Es sind rund
17km bis zum See, welche sich durchaus lohnen. Übrigens wird hier eine neue Straße am
Retezat vorbei bis nach Campu Lui Neag gebaut, es fehlen aber noch rund 25km vom Cerna Sat
aus.
Der Cerna Stausee wird von den Muntii Godeanu und Muntii Valcan eingebettet.
Wenige Touristen finden hierher, ein Muss ist ein Besuch in der Cheile Corcoaia unten im Dorf. Die kleine Schlucht ist nicht
lang, hat aber ihren besonderen Reiz und ist sehr leicht von der Straße aus zu erreichen.
Nach dem Besuch der Schlucht und
des Stausees geht es mit dem Auto wieder zurück zur Abzweigung ins Dorf Cerna
auf die Asphaltstrasse in Richtung Targu Jiu. Wir sind sehr überrascht wie sehr
sich diese Stadt in den letzten drei Jahren verändert hat, selten haben wir
eine solche Sauberkeit in rumänischen Städten gesehen. Weiter geht es in
Richtung Petrosani, kurz davor biegen wir nach links, in Richtung Retezat
(Lupeni-Vulcan). Vorbei an alten Kohlegruben fahren wir die neue Straße hoch
nach Straja (Muntii Valcan). Oben in Straja übernachten wir in dem Skiort in
der Cabana Montana. Irgendwie mag ich diese verbauten Skidörfer mit den vielen
Baustellen nicht, dies kenne ich auch schon vom Muntele Mic und dem Semenik.
Hier werden planlos die Landschaften verschandelt, nur um für die jungen
Rumänen im Winter ein Haili-Galli-Party Resort zu schaffen. Nun denn, das Essen
war in der Cabana sehr gut, das Zimmer (2 Personen) für den Preis von 22 Euro
inkl. Frühstück auch sehr okay.
Am nächsten Morgen geht es weiter
zum Stausee im Valea de Pesti. Der Hotelkomplex hier scheint zu verfallen, wir
fragen nicht mal nach einer Unterkunft und sind weiter nach Campu Lui Neag
gefahren. Von hier aus wollten wir in die Cabana Buta um dort zu übernachten.
Wie wir erfuhren war diese aber nun im Oktober geschlossen und so fanden wir
Unterkunft in der Cabana Retezat Tel. 0040 (0) 722 538 551, direkt an der
Straße vor Campu Lui Neag. Die Cabana können wir sehr empfehlen, die Zimmer neu
und günstig, der Service und das Essen hervorragend.
An diesem Tag sind wir noch mit dem Auto zur Cabana Buta gefahren, wie man uns mitteilte soll der Weg gut
befahrbar sein. Nun, darüber kann man diskutieren, aber es sollte schon ein
Allradfahrzeug mit hohen Bodenfreiheit sein ;-)
Die Cabana Buta liegt wunderschön
am Rande des Retezates und ist als Ausgangs-Endpunkt für Wanderungen sehr
bekannt. Leider war der Besitzer (Bela) nicht da und so pausierten wir alleine
dort.
Nach der Nacht in der Cabana
Retezat ging es nun nach Petrosani, von dort aus rechts in Richtung Voinesa
(Valea Lotrului). Die am Anfang asphaltierte Straße wird später zu einem
Schotterweg, welcher über den Pass (Pasul Groapa Seaca) führt. Trotz der vielen
Schlaglöcher ist der Weg durchaus empfehlenswert, es gibt sehr schöne
Aussichten und wenig Verkehr.
Vorbei am Stausee Lac Vidra, der
Wasserstand dort ist sehr gering, vielleicht weil dies ein so trockener Sommer
und Herbst war.
Hier befindet sich auch die
Statiuna Vidra, noch in der Ceausescu Zeit aufgebaut, aber nie fertig gestellt.
Es hätten nur noch einige wenige Arbeiten getan werden müssten, aber nun
vermodern diese Gebäude hier. Ein sehr trauriger Anblick.
Wir verlassen diesen unschönen
Ort und kommen endlich in Voineasa an. Ein wirklich schnuggeliges Dorf, sehr
gemütlich, vielleicht auch weil nun im Herbst wenig Touristen kommen. Die
vielen Pensionen und Gästehäuser zeugen von regem Tourismus, es kommen viele
Bukarester hierher, vielleicht auch wegen der *noch* günstigen Preise.
Nach der großen Auswahl fanden
wir ein sehr schönes Holzgästehäusle mit ganz lieben und jungen Vermietern.
Hier kann man sich wohl fühlen, es ist an alles gedacht. Die Holzhäuschen
können über Telefon 0040 (0) 742 972 173 gebucht werden und kosten für 4
Personen rund 200 ROL. Wir haben für zwei Personen einen Sonderpreis von 150ROL
bekommen, wissen aber nicht, ob dies die Regel ist.
Am Abend sind wir dann in das
einzige Restaurant gegangen (wir waren schon mittags zum Essen hier) und
durften dort ein Dinner empfangen, für welches sich kein Sternkoch verstecken
muss. Die gebackene Entenleber mit Apfelstückchen war der Höhepunkt des Abends,
der rumänische Wein hervorragend, die Bedienung einfach super und das ganze zu
sehr vernünftigen Preisen. Wer nach Voineasa kommt muss hier im Zan Hotel (www.zanhotel.ro) unbedingt dinieren.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von den
freundlichen Vermietern und fahren am Fluß Lotru entlang durch ein wildes Tal zum
Lac Vidra zurück. Diesen wunderschönen Weg sollten Sie nur mit einem
Geländewagen fahren. Angekommen am Stausee Vidra, vorbei an den Hotelruinen
fuhren wir zurück in Richtung Petrosani.
Mitten in einer sehr schönen
Gegend, an der Kreuzung zum Pasul Tartarau, befindet sich der Complex Cabana
Obarsia Lotrului. Von hier aus können sehr schönen Wanderungen gestartet
werden.
Nun kommen wir zum Pasul Groapa Seaca, der Weg ist ziemlich schlecht, aber passierbar.
Vorbei an Wasserfällen kommen wir nun in Petrosani an, es geht weiter nach Norden in Richtung Hateg.
Das Gebirge lassen wir nun hinter uns, fahren auf einer sehr gut ausgebauten Landstraße in die Ebene von
Hunedora.
Wir hatten sehr viel Spaß an
unserem Kurztrip und ganz sicher kommen wir wieder, aber dann mit mehr Zeit zum
Wandern und Geniessen.